Eine Kohorte von 769 MCI-Patienten der "Memory Impairment Study" wurde mit gesunden älteren Probanden (n = 107) und Patienten mit einer sehr leichten (Clinical Dementia Rating: 0,5; n = 122) bzw. leichten DAT (CDR: 1,0; n = 183) verglichen. Die Durchschnittswerte der kognitiven Subskala der Alzheimer's Disease Assessment Scale (ADAS-cog) betrugen für die Kontrollpersonen 5,6, für die MCI- 11,3 und die Alzheimer-Patienten 18,0 bzw. 25,2 (sehr leichte bzw. leichte DAT). Verglichen mit den Gesunden zeigten die MCI-Patienten zwar schlechtere Gedächtnisleistungen, andere kognitive Funktionen waren aber kaum beeinträchtigt. Das Alzheimer-Risiko-erhöhende Epsilon4-Allel des Apolipoprotein E war bei ihnen weniger häufig als bei den DAT-Patienten, aber häufiger als bei den Kontrollen. Auch bei den Hippokampus- Volumina im MRT nahmen die MCI-Patienten eine Mittelstellung ein. Anhand der Kombination dieser operationalen Kriterien ist es also möglich, ein homogenes Kollektiv von MCI-Patienten zu selektieren. (bk)
Neuro-Depesche 6/2004
MCI: Von DAT und Gesundheit abgrenzbar
Die Diagnose "Mild Cognitive Impairment" (MCI) erhalten Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen, die die Demenzkriterien wegen geringer Schwere nicht erfüllen. Wie zuverlässig sind die in Studien angelegten Unterscheidungsmerkmale zur Abgrenzung MCI-Betroffener von gesunden Älteren und Kranken mit leichter Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT)?
Quelle: Grundman, M: Mild cognitive impairment can be distinguished from Alzheimer disease and normal aging for clinical trials, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2004), Seiten: 59-66