Eine Stichprobe der größten deutschen Krankenkasse (AOK) wurde vom 1. Jan. 2005 an durchschnittlich 8,6 Jahre (median: 11,0 Jahre) nachbeobachtet. Von 228.485 Über-50-Jährigen litten 50.492 Personen (22,1 %) an GII. Am häufigsten traten eine infektiöse Gastroenteritis und Kolitis nicht spezifizierten Ursprungs (Infectious gastroenteritis and colitis of unspecified origin, IGCU; n = 39.093, 17,1 %) auf, gefolgt von Darminfektionen durch Viren (VII; n = 9.328, 4,1 %) und durch Bakterien (BII; n = 9.298, 4,1 %).
Insgesamt 6.195 Personen (2,7 %) entwickelten einen Morbus Parkinson. Die kumulative Parkinson-Inzidenz war bei den Personen mit GII signifikant höher (p = 0,001). Bei einer Inzidenzrate von 4,69 vs. 2,95 ergab die multivariate Regressionsanalyse gegenüber der Kontrollgruppe ein um 42 % erhöhtes Parkinson-Risiko (Hazard Ratio: 1,42; 95 %-KI: 1,33 - 1,52).
Subgruppenanalysen zeigten durchgängig positive Assoziationen zwischen den GII und der Parkinson-Erkrankung: Dies betraf Männer (HR: 1,48) und Frauen (HR: 1,38) sowie Personen im Alter von ≥ 70 Jahren (HR: 1,25) und Personen mit und ohne chronisch obstruktive Lungenerkrankung (HR: 1,40 bzw. 1,43). In einer Sekundäranalyse erhöhten alle Arten von GII, also BII, VII und IGCU, das Parkinson-Risiko vergleichbar stark (HR: 1,30, 1,31 bzw. 1,34). JL