Stressbelastung im Job
Machen lange Arbeitszeiten depressiv?

Ungünstige Arbeitsplatzbedingungen können die körperliche und seelische Gesundheit stark beeinträchtigen. Den möglichen Einfluss der wöchentlichen Arbeitszeit auf die Depressivität und die vermittelnde Rolle von „Job-Stressoren“ untersuchten jetzt südkoreanische Forscher anhand einer groß angelegten Angestelltenbefragung.
Kommentar
Offenbar erhöhen lange und sehr lange Arbeitszeiten das Risiko Angestellter für Depressionen unabhängig von anderen Faktoren signifikant. Da Südkorea zu den OECD-Ländern mit den längsten Arbeitszeiten gehört, ist das Thema dort besonders brisant. Neben der Verkürzung der Arbeitszeit könnte die Förderung der sozialen Unterstützung und der Belohnung wichtige Ansätze zur Verbesserung der Situation sein, so die Autoren. Eine weitere aktuelle südkoreanische Studie (Jung J et al., Ann Occup Environ Med 2018) belegt übrigens, dass Stress am Arbeitsplatz die Depressivität „dosisabhängig“ um das Zwei-bis Dreifache erhöht – und eine Stressreduktion das Depressionsrisiko verringert..
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Yoon Y et al.: Working hours and depressive symptoms: the role of job stress factors. Ann Occup Environ Med 2018; 30: 46 [Epub 13. Juli; doi: 10.1186/ s40557-018-0257-5]