Liquor-Leck lange nicht erkannt
Ein 37-jähriger, bisher gesunder Mann kam in die Neurologie des Klinikums Traunstein, weil er seit sechs Wochen an Kopf- und Nackenschmerzen litt, die nur im Stehen oder Sitzen auftraten. Es wurde ein Lage-Kopfschmerz infolge intrakranieller Hypotension diagnostiziert. Unter Bettruhe, Rehydrierung und Theophyllin besserte sich sein Zustand rasch, nicht aber auf Dauer.
Eine Woche später traten erneut orthostatische Kopfschmerzen auf; dazu kamen wirre Gedanken. In der MRT fanden sich bilaterale Liquor-Ansammlungen (subdurale Hygrome). Kontrastdarstellungen sprachen für ein Liquor-Leck im Bereich der oberen HWS.
Die Lumbalpunktion ergab niedrigen Druck und hohen Eiweißgehalt. Unter konservativer Therapie (einschließlich Antipsychotika gegen die Verwirrung) besserte sich der Zustand binnen 14 Tagen nicht. Das MRT zeigte nun eine Vergrößerung der Hygrome und eine subdurale Blutung, die neurochirurgisch evakuiert wurde. Fünf Tage später ergab sich bei einer Laminoforaminotomie ein kleines Liquor-Leck, das abgedichtet wurde. Der Patient erholte sich vollständig mit Wiederaufnahme der Arbeit.
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