Neuro-Depesche 2/2002

Linkshänder für Schizophrenie anfälliger?

Studien und Metaanalysen lassen erkennen, dass bei Linkshändern häufiger Schizophrenie auftritt als bei Rechtshändern. Offensichtlich spielt dabei die zerebrale Seitenzuordnung eine Rolle.

Nach einer Hypothese soll ein genetisch bestimmter "Rechtsverschiebungsfaktor" für Rechtshändigkeit und zerebrale Asymmetrie verantwortlich sein. Bei einigen eineiigen Zwillingen kommt es vor, dass der eine rechts-, der andere linkshändig ist. Dieser Unterschied entsteht nach Steinmetz (1995) in der intrauterinen neuronalen Entwicklung durch den Einfluss von Umweltfaktoren. Eine Studie ergab, dass Schizophrenie bei eineiigen Zwillingen mit unterschiedlicher Händigkeit viel häufiger vorkommt als bei monozygoten Zwillingen mit gleicher Händigkeit (60 : 32%). Auch in der Literatur zeigten neuropsychiatrisch Kranke und Schizophrene zwar häufiger Linkshändigkeit, aber bei Letzteren war der Anteil signifikant höher.

Quelle: Procopio: Handeness and schizophrenia: genetic and environmental factors, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 179 (2001), Seiten: 75-76

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