Depressionsrisiko bei Patienten mit MS
Lifestyle-Faktoren beachten und verändern
Eine Depression ist die häufigste komorbide psychische Erkrankung bei MS-Patienten und hat – unabhängig von der MS-Schwere – den stärksten negativen Einfluss auf die Lebensqualität. Australische Forscher befassten sich jetzt mit Lifestyle-Variablen, klinischen Merkmalen und der Medikation als mögliche Risikofaktoren einer Depression.
Kommentar
Depressionen haben bei MS-Patienten eine jährliche Inzidenz von etwa 20% und einen Lebenszeitprävalenz von 50% oder mehr. Verschiedene (modifizierbare) Lifestyle-Faktoren standen in diesem großen MS-Kollektiv mit dem Depressionsrisiko in klarem Zusammenhang, darunter so verbreitete „Laster“ wie Rauchen, Inaktivität und Übergewicht. Dies sollte in der Beratung der Patienten kommuniziert werden. Die Frage nach der Kausalität kann allerdings nur in Follow-up- Studien geklärt werden.
Taylor KL et al.: Lifestyle factors, demographics and medications associated with depression risk in an international sample of people with multiple sclerosis. BMC Psychiatry 2014; 14(1): 327 [Epub 3. Dez.; doi: 10.1186/s12888-014-0327-3]