Prädiktive Faktoren für schizophrenieforme Störung

Neuro-Depesche 11/2002

Liegen die Ursachen in der frühen Entwicklung?

Geht schizophrenieformen Erkrankungen regelhaft eine Entwicklungsstörung im Kindesalter voraus? Zur Klärung dieser Frage wurden 1037 Kinder von ihrer Geburt bis zum 26. Lebensjahr beobachtet.

Die Kinder wurden zwischen dem dritten und elften Lebensjahr in zweijährigen Intervallen auf die motorische, emotionale und kognitive Entwicklung sowie auf Intelligenz, Sprachentwicklung und Verhaltensauffälligkeiten untersucht. Mit elf Jahren erfolgte ein Screening auf psychotische Symptome. Nach psychiatrischer Exploration im Alter von 26 Jahren wurden die Studienteilnehmer in folgende diagnostische Gruppen eingeteilt: Schizophrenieforme Störung (3,7%), Manie (2,0%) und nicht-psychotische Depression/Angststörung (28,5%). Personen aller drei Gruppen litten schon während ihrer frühen Kindheit unter emotionalen und interpersonalen Schwierigkeiten. Schwere Beeinträchtigungen der neuromotorischen und kognitiven Fähigkeiten, Verzögerungen der rezeptiven Sprachentwicklung und auch perinatale Komplikationen ließen sich jedoch verstärkt nur jenen Kindern zuordnen, bei denen später eine schizophrenieforme Störung diagnostiziert wurde. Außerdem prädizierten frühkindliche Entwicklungsstörungen die spätere Präsenz psychotischer Symptome.

Quelle: Cannon, M: Evidence for early-childhood, pan-developmental impairment specific to schizophreniform disorder: results from a longitudinal birth cohort, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 59 (2002), Seiten: 449-456

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