Fibromyalgie und Neuropathie

Neuro-Depesche 11/2009

Liegen ähnliche Schmerzmechanismen vor?

Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom oder diabetischer Poylneuropathie beschreiben Schmerzen zumindest teilweise sehr ähnlich. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass bei vielen Fibromyalgie- und Neuropathie-Patienten ähnliche Schmerzmechanismen beteiligt sind – und die gleichen Medikamente schmerzlindernd wirken.

In einer Studie an mehr als 3000 Patienten mit Fibromyalgie oder diabetischer Polyneuropathie wurden alle Teilnehmer mit Hilfe des painDETECT®-Fragebogens – sieben Fragen zur Qualität und Intensität der Schmerzen – zu ihrer subjektiven Schmerzwahrnehmung befragt. Bei beiden Erkrankungen wurden Symptome wie Brennen, Prickeln und Allodynie etwa gleich häufig genannt. FMS-Patienten reagieren dabei auf thermische und Druckreize empfindlicher, berichtete Prof. Ralf Baron, Kiel.

„Die anschließende Mustererkennungs-Analyse lieferte fünf charakteris­tische Subgruppen mit sehr unterschiedlichen Symp­tomausprägungen“ führte Baron aus. Bei einem Schmerzmuster, dem 26% der FMS- und 10% der dPNP-Patienten zugeordnet wurden, standen Allodynie, einschießender Schmerz und Druckempfindlichkeit im Vordergrund. Nach Baron dominiert hier ätiologisch eine defiziente Schmerzhemmung der absteigenden Bahnen. Ein weiteres Schmerzprofil, von dem 25% der FMS- und 11% der dPNP-Patienten betroffen waren, zeichnete sich vor allem durch gesteigerte Empfindlichkeit auf thermische und Druckreize aus. Ursache hierfür ist eine pathologische Sensibilisierung zentraler und peripherer Nervenleitungen. Für die medikamentöse Therapie sollten hier nach Baron Substanzen eingesetzt werden, die die Erregungspotenziale verringern, z. B. der Kalziumkanalmodulator Pregabalin.

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