Die Medikamentenwahl sollte bei Parkinson-Patienten stets unter Beachtung von Alter, Krankheitsdauer und -stadium, Komorbidität und individuellen Lebensumständen erfolgen. Die Berufstätigkeit ist dabei gerade für viele jüngere Patienten ein entscheidender Aspekt. Für die Bevorzugung von Levodopa spricht die unangefochten stärkste Wirkung auf die motorischen Symptome, die sich u. a. bei Tätigkeiten mit feinmotorischen Anforderungen sehr positiv auswirkt. Nur eine Minderheit jüngerer Patienten scheint über längere Zeiträume mit einer Dopaminagonisten-Monotherapie auszukommen. Bei biologisch älteren und/oder multimorbiden Patienten ist außerdem das günstige Verträglichkeitsprofil ein Behandlungsvorteil, z. B. hinsichtlich Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel und psychotische Symptome. Levodopa verbessert die Lebensqualität in hohem Grade. Levodopa kann in der klinischen Behandlung als sehr sicheres Arzneimittel gelten. Eine Toxizität in Form eines vermehrten Untergangs dopaminerger Neurone oder irreversibler Schäden wurde bislang nicht nachgewiesen, es ist darüber hinaus eines der wenigen Parkinson-Medikamente, für das eine Senkung der krankheitsbedingt erhöhten Mortalität nachgewiesen wurde. Mit speziellen Zubereitungen wie schnelllöslichen und Retardformulierungen wird den unterschiedlichen Erfordernissen des einzelnen Patienten und physiologischen Erkenntnissen wie die über die nicht-pulsatile Stimulation der Dopaminagonisten Rechnung gezollt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Levodopa auch in Zukunft beim Parkinson-Syndrom die wichtigste Behandlungsoption bleiben. (JL)
Jahrzehntelange Erfahrung
Neuro-Depesche 1/2004
Levodopa für frühe und späte Stadien
Zum medikamentösen Management des Parkinson-Syndroms nahmen erfahrene Neurologen Stellung. Levodopa, das auch nach den neuen DGN-Leitlinien für die allermeisten Patienten empfohlen wird, kann nach wie vor als Goldstandard der Behandlung gelten.