Suizidalität in Australien

Neuro-Depesche 10/2003

Lebensrettende Antidepressiva?

Mediziner der australischen Universität Queensland untersuchten die Zusammenhänge zwischen der Verordnung von Antidepressiva und der Suizidhäufigkeit für den Zeitraum 1991 bis 2000 bei Männer und Frauen im Alter über 15 Jahre. Grundlage waren Behördendaten, Verkaufszahlen der pharmazeutischen Hersteller sowie Verordnungszahlen der Allgemeinarztpraxen.

Obwohl die nationalen Suizidraten insgesamt nicht signifikant abnahmen, zeigte sich eine abnehmende Inzidenz bei älteren Männern und Frauen; aber auch eine ansteigende Inzidenz bei jüngeren Erwachsenen. Beispielsweise betrugen die Suizidraten von 55- bis 64-jährigen Männern 25,13/100 000 Einwohner (1986-90) bzw. 20,66 (1998-2000), bei gleichaltrigen Frauen 8,07 (1986-90) bzw. 6,00 (1998-2000). Je stärker die Antidepressiva-Exposition ausfiel, desto ausgeprägter war die Reduktion der Suizidrate - bei beiden Geschlechtern.

Quelle: Hall, WD: Association between antidepressant prescribing and suicide in Australia, 1991-2000: trend analysis, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 326 (2003), Seiten: 1008-1012

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