Obstruktive Schlafapnoe

Neuro-Depesche 1-2/2022

Langzeitdaten zur CPAP-Therapie

Die kontinuierliche positive Atemwegsdruck (CPAP)-Therapie ist bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) zweifellos wirksam. Doch wie sieht es unter Langzeitbedingungen mit der Compliance aus? Dazu wurden nun argentinische Patienten telefonisch befragt.
Kontaktiert wurden 156 OSA-Patienten mit einem durchschnittlichen Score der Epworth Sleepiness Scale (ESS) von 9,9 (± 5,7). Bei 96,4 % von ihnen betrug der Apnoe/Hypopnoe-Index (AHI) > 15/h.
 
Anhaltende Besserungen, aber …
In den letzten drei Jahren hatten nur 92 der 156 OSA-Patienten (58,9 %) eine CPAP begonnen – und 67 von ihnen (72,8 %) wendeten sie aktuell noch an. Ein Abbruch der CPAP Therapie wurde von 25 Patienten (27,2 %) berichtet, von Frauen häufiger als von Männern (36,1 % vs. 21,4 %; p < 0,04).
Die complianten Patienten waren älter (p < 0,01), häufiger männlich (p < 0,001) und wiesen höhere ESS-Werte auf (p < 0,03). Sie wurden auch deutlich häufiger fachärztlich behandelt (p < 0,001).
Der multivariaten Analyse zufolge war die CPAP-Compliance besser bei stärkerer Tagesmüdigkeit (ESS > 10; Odds Ratio: 1,25; p < 0,05) und vor allem bei Nachbetreuung durch einen Spezialisten (OR: 4,39; p < 0, 05). HL
Kommentar
In dieser Befragung begannen lediglich knapp 60 % der symptomatischen OSA-Patienten die klar indizierte CPAP-Therapie. Durchschnittlich 39 Monate nach Indikationsstellung für eine CPAP wendeten diese insgesamt nur 43 % der Patienten an. Eine Langzeit-Compliance fand sich bei immerhin drei Viertel der Patienten. Stärkster Prädiktor war die Facharztbetreuung.
Quelle: Pascua J et al.: Compliance to Continuous Positive Airway Pressure therapy in patients with obstructive sleep apnea – long-term assessment. Sleep Sci 2021; 4: 385-9
ICD-Codes: G47.3
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