Einschlafstörungen bei ADHS

Neuro-Depesche 7/2007

Lässt sich die innere Uhr neu stellen?

Viele Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) leiden unter ausgeprägten Schlafproblemen, ihr biologischer Zeitgeber scheint fehlerhaft zu arbeiten. Erstmals untersuchten kanadische Forscher in einer randomisierten Doppelblindstudie nun, welche Effekte die Anwendung schlafhygienischer Maßnahmen und die zusätzliche Gabe von Melatonin bei ADHS-Kindern mit Einschlafstörung haben.

Die normale Einschlaflatenz liegt bei bis zu 30 Minuten. Bei 27 mit Stimulan­zien behandelten Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, die an schweren Einschlafstörungen mit einer Schlaflatenz von > 60 Minuten litten, wurden Schlafhygiene-Maßnahmen durchgeführt. Die Non-Responder dieser Intervention wurden zur adjuvanten Gabe von 5 mg/d Melatonin oder Plazebo über 30 Tage randomisiert.

Bei fünf Kindern reichte die Schlafhygiene-Verbesserung allein aus, um die Einschlaflatenz auf unter 60 Minuten zu reduzieren. Im Gruppendurchschnitt verkürzte sie sich signifikant von 91,7 auf etwa 70 min. Die Effektstärke der Intervention wurde mit 0,67 beziffert.

Unter Melatonin war die Einschlaflatenz im Vergleich zu Plazebo um 16 min signifikant reduziert (Effektstärke 0,6). 90 Tage nach Studienbeginn konnte für die kombinierte Therapie eine Effektstärke von 1,7 dokumentiert werden und die Einschlaflatenz hatte sich im Durchschnitt um beachtliche 60 Min. verkürzt. 81% der Kinder hatten auf eine der beiden oder beide Maßnahmen mit einer klinisch relevanten, signifikanten Besserung des Schlafs angesprochen.

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