Bei 776 schulpflichtigen Kindern wurden die Assoziationen zwischen ADHS-Symptomen, verschiedenen Kognitionsdomänen und Kortexdicke/Gyrierung geprüft.
Die ADHS korrelierte signifikant mit einem geringeren IQ (ß = -0,16, p < 0,001), auch nach Adjustierung auf Kovariablen wie Geschlecht, Nationalität, Gestationsalter, Geburtsgewicht, Psychostimulanzien etc. (ß = -0,09, p = 0,022). Unter den einzelnen kognitiven Domänen ergab sich nach Adjustierung auf den IQ nur eine signifikante Assoziation zwischen ADHS und den Exekutivfunktionen (EF; ß = -0,11, p = 0,004).
Im Weiteren wurden fünf Cluster identifiziert, in denen mehr ADHS-Symptome mit einer geringeren kortikalen Dicke einhergingen. Dies betraf die linke kaudale Mitte des Gyrus frontalis (ß = -0,14, p < 0,001) sowie jeweils rechtsseitig den Gyrus postcentralis (ß = -0,22, p < 0,001), den lateralen Gyrus occipitalis (ß = -0,19, p < 0,001), den superioren Gyrus temporalis (ß = -0,16, p < 0,001) und dem gesamten Gyrus occipitalis (ß = -0,15, p < 0,001).
Zudem fanden sich drei große Cluster, in denen mehr ADHS-Symptome mit einer geringeren Gyrierung einhergingen: In der linken bzw. rechten Hemisphäre betraf dies frontale, temporale und parietale Regionen (ß = -0,14, p < 0,001 bzw. ß = -0,13, p = 0,001). Der dritte Cluster war im linken superioren parietalen/ postzentralen Gyrus lokalisiert (ß = -0,11, p < 0,006). Für die Gyrierung ergaben sich Assoziationen sowohl zur ADHS als auch zur EF. Diese Befunde erklärten teilweise die Beziehung zwischen der ADHS und den EF (bindirekt = -0,008, 95%-KI: -0,018 bis -0,001). GS