Unter 252 Erwachsenen (58,7 % Männer) im Durchschnittsalter von 37,60 (± 13,22) Jahren dominierten bei 39,7 % Unaufmerksamkeit und bei 3,6 % Hyperaktivität/Impulsivität, 56,7 % zeigten eine gemischte Symptomatik. Bei allen wurde nach einem umfassenden Protokoll einschließlich semistrukturierter Interviews eine Bewertung der ADHS-Symptome und -Schwere u. a. nach der ADHD Rating Scale (ADHD-RS) und CGI sowie der Komorbiditäten durchgeführt. Schlafqualität, Schlafstörungen und Tagesschläfrigkeit wurden mittels Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), Insomnia Severity Index (ISI) und Epworth Sleepiness Scale (ESS) erfasst, die Lebensqualität mit dem Short Form 36 (SF-36).
Fast zwei Drittel schlafen schlecht
Insomnie-Symptome jeglicher Form lagen bei 63,9 % der Patienten vor. Am häufigsten wurden eine Einschlaf- bzw. Durchschlafstörung (32,9 % bzw. 31,0 %), gefolgt von gemischter Insomnie (25,4 %) und Früherwachen (11,5 %) diagnostiziert – zusammen 44,4 %. Insomnien waren häufiger bei gemischter Symptomatik (64,3 %) und bei schwerem ADHS. Daneben lagen vor allem psychiatrische komorbide Krankheiten bei den Schlafgestörten häufiger vor, u. a. affektive (42,0 % vs. 13,6 %), Angst- (26,8 % vs. 10,7 %), Persönlichkeits- (39,3 % vs. 17,9 %) und Substanzkonsumstörungen (11,6 % vs. 4,3 %). Außerdem war ihre (psychische) Lebensqualität schlechter (p < 0,0001).
Regressionsanalysen zufolge war vor allem die ADHS-Schwere nach CGI (Odds Ratio 3,8; p < 0,0001) unabhängig mit einer höheren Insomnie-Prävalenz assoziiert. Außerdem wirkte sich eine stabile ADHS-Medikation vorteilhaft aus (p < 0,0001). HL