Parkinson-Inzidenz in Zwillingsstudie
Neuro-Depesche 3/2007
Kopfverletzung vervierfachte das Risiko
In diversen Publikationen werden Kopfverletzungen als Risikofaktor für die Entstehung eines idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) angeführt, die Studienlage ist aber kontrovers. Da riskante, eher zu solchen Unfällen führende Verhaltensweisen jedoch selbst von einer Reihe verschiedener Variablen beeinflusst werden, sind die wahren Zusammenhänge schwierig zu klären. US-amerikanische Mediziner untersuchten nun anhand von Zwillingsdaten, ob die Risiko-Hypothese stimmt.
Fazit
Falls der beschriebenen Risikoerhöhung tatsächlich eine kausale Beziehung zugrunde liegt, haben die Ergebnisse dieser Zwillingsstudie interessante, vielleicht präventiv wichtige Implikationen: Da die Latenz zwischen Verletzung und Parkinson-Erkrankung sehr lang war, ist davon auszugehen, dass die volle Entfaltung der degenerativen Kaskade Jahrzehnte benötigt. Dies bedeutet, dass auch das Zeitfenster für eine präventive/protektive Intervention sehr groß ist. Hier könnten bereits beobachtete Einflussvariablen wie die Einnahme nichsteroidaler Antiphlogistika, die das Parkinson-Risiko einigen Untersuchungen zufolge zu senken scheinen, ihre Effekte entfalten.