Morbus Alzheimer

Neuro-Depesche 11/2010

Kopfumfang = „Brain ­reserve”?

Psychiater der TU München gingen Berichten über Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) auf den Grund, nach denen ein größerer Kopfumfang bei gleich schwerer neuroanatomischer Pathologie mit besser erhaltenen kognitiven Funktionen einhergeht.

Sie werteten die Daten von 270 DAT-Patienten aus, bei denen im Rahmen der internationalen Studie Multi-Institutional Research in Alzheimer's Genetic Epidemiology (MIRAGE) eine kognitive Testung, APOE-Genotypisierung und MRT-Untersuchungen durchgeführt worden waren. Im Durchschnitt hatten die Teilnehmer ein Alter von 75 Jahren und einen MMST-Wert von 17.

Zum einen ergab sich eine signifikante inverse Relation zwischen visuell quantifizierter Hirnatrophie und kognitiver Leistungsfähigkeit nach MMST. Zum anderen bestand eine deutliche Interaktion zwischen der Atrophie und dem Kopfumfang. In erster Näherung lag aber zwischen MMST-Werten und Kopfumfang keine signifikante Korrelation vor (p = 0,77). In einem speziellen statistischen Interaktionsmodell ergab sich jedoch ein signifikanter modulierender Einfluss des Kopfumfangs auf die Assoziation zwischen Hirnatrophie und MMST-Werten: Bei stärker ausgeprägter Atrophie hatten Personen mit größerem Kopfumfang (Cut-off-Wert: 56 cm) höhere MMST-Werte. Keine andere Variable (mit Ausnahme des Alters) wirkte sich auf diese Interaktion signifikant aus.

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