European Federation of Neurological Societies (EFNS)

Neuro-Depesche 3/2007

Konsensus-Empfehlungen für die Status-Behandlung

Der generalisierte Status epilepticus (SE) kann – abhängig von der zugrundeliegenden Ätiologie – mit einer hohen Mortalität und Morbidität einhergehen. 31-50% der Fälle bleiben gegenüber der medikamentösen Ersttherapie refraktär. Anhand einer umfangreichen Literaturrecherche und einer anschließenden Konsensus-Diskussion erarbeitete ein europäisches Task Force Panel der EFNS nun Empfehlungen für das therapeutische Vorgehen.

Es wurde eine umfassende Literaturrecherche (MEDLINE, EMBASE, 1966 bis Jan. 2005 sowie Materialien des Cochrane Central Register of Controlled Trials, CENTRAL, der WHO, der ILASE und der ANA) zur Behandlung des generalisierten konvulsiven sowie des nicht-konvulsiven Status epilepticus (GCSE bzw NCSE) bei Erwachsenen durchgeführt. Konnte daraus allein keine klare Evidenz geschöpft werden, wurde ein Expertenkonsens zur „Good practice” gesucht. Dieser konnte aufgrund weitgehend übereinstimmender klinischer Erfahrung eindeutig formuliert werden. Die SE-Therapie bei Kindern und die Behandlung postanoxischer Myoklonus-Syndrome wurden nicht berücksichtigt.

Generalisierter konvulsiver SE

Nach dem EFNS-Konsens besteht die bevorzugte Behandlung eines generalisierten konvulsiven Status epilepticus (GCSE) in der i.v.-Gabe von 4 mg Lorazepam. Besteht der SE über mehr als 10 Minuten nach der Injektion weiter, wird die erneute Gabe von 4 mg Lorazepam empfohlen. Bei Bedarf sollen anschließend 15 bis 18 mg Phenytoin pro kg Körpergewicht bzw. eine entsprechende Menge von Fosphenytoin i.v. verabreicht werden.

Die alternative Initialtherapie besteht in der i.v.-Gabe von 10 mg Diazepam, direkt gefolgt von 15 bis 18 mg Phenytoin pro kg Körpergewicht bzw. einer entsprechenden Menge von Fosphenytoin (ebenfalls i.v.). Besteht der SE danach über mehr als 10 Minuten weiter, wird die erneute Gabe von 10 mg Diazepam empfohlen. Bei Bedarf schließt sich die i.v.-Gabe von 4 - 8 mg Lorazepam an.

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