Die jüngst berichteten Zusammenhänge zwischen einem RLS und einer
Migräne-Erkrankung wurden vor kurzem in einer retrospektiven Studie an einem großen Kopfschmerz-Kollektiv geprüft.
Mehr als 1000 konsekutiv behandelte Patienten einer Kopfschmerzklinik mit verschiedenen primären Kopfschmerz-Diagnosen nach ICHD-II-Klassifikation wie Migräne, Spannungskopfschmerz (Tension-type headache, TTH) und Cluster-Kopfschmerz (CH) wurden eingeschlossen. Untersuchungsinstrumente waren der Fragebogen Migraine Disability Assessment (MIDAS) zur Migräne-bedingten Beeinträchtigung, die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), der Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) und die International RLS Study Group (IRLSSG) Rating Scale. Ein RLS wurde anhand der etablierten IRLSSG-Kriterien diagnostiziert.
Knapp 20% beantworteten mindestens eine RLS-Frage positiv. Die Prävalenz eines RLS – zumeist mittelschwerer und leichter Ausprägung – betrug im Gesamtkollektiv 9,5% (n = 88), sie war bei den Frauen höher als bei den Männern (10,6 vs. 5,8%).
In der Migräne-Gruppe ergab sich mit 11,4% eine deutlich höhere Rate an komorbidem RLS als bei den Patienten mit TTH (4,6%) oder CH (2,0%), der Unterschied war signifikant (p = 0,002). Bei den Migräne-Patienten war die RLS-Komorbidität assoziiert mit einer signifikant höheren Rate an Kopfschmerz-Begleitsymptomen wie Photo- und Phonophobie, Kopfschmerz-Exazerbation durch körperliche Aktivität, Schwindel und Schwindelgefühlen, Tinnitus und Nackenschmerz sowie signifikant höheren Durchschnittswerten der Skalen MIDAS und HADS. Tatsächlich nahm die Häufigkeit eines RLS in dieser Gruppe sogar linear mit der Zahl der Migräne-Symptome zu (p < 0,001).
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