Jugendliche mit Bipolar-Störung

Neuro-Depesche 5/2008

Komorbide PTBS erhöht die Suizidgefahr

Neigen Jugendliche mit bipolarer Störung dazu, eine Posttraumatische Belas­tungsstörung (PTBS) zu entwickeln? Und welchen Einfluss hat diese Komorbidität auf die Suizidalität der Betroffenen? Diese Zusammenhänge wurden nun in Texas bei Patienten mit bipolarer Erkrankung, Major Depression oder anderen psychiatrischen Erkrankungen verglichen.

Die Idee für diese Untersuchung entsprang der praktischen Erfahrung, dass eine PTBS bei Jugendlichen häufig mit einer bipolaren Störung vergesellschaftet ist. Unter 137 medikamentös unbehandelten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren litten (nach DSM-IV) 34 unter einer bipolaren Erkrankung und 79 unter einer Major Depression. 26 Adoleszente mit nicht-affektiver psychiatrischer Erkrankung wie soziale Phobie, Zwangsstörung etc. dienten als Kontrollgruppe.

Bei 38,2% der bipolar, aber nur 13,9% der unipolar affektiv erkrankten Patienten lag gleichzeitig eine PTBS vor; das Komorbiditätsrisiko war in der Bipolar-Gruppe 4,9-fach höher. Das Risiko im Major-Depression-Kollektiv war gegenüber der Kontrollgruppe nicht erhöht.

Während die Wahrscheinlichkeit suizidaler Gedanken bei komorbidem Vorliegen einer PTBS beim 2,8-Fachen lag (und mit p = 0,069 knapp die Signifikanz verfehlte), war das Risiko eines Suizidversuchs bei diesen Patienten signifikant um das 4,5-Fache erhöht (p = 0,002). Diese Signifikanz blieb auch erhalten, wenn die Effekte einer gleichzeitigen Panikstörung, Zwangserkrankung oder sozialen Phobie (sowie einer möglichen Kombination dieser Krankheiten) herausgerechnet wurden (Odds Ratios: 3,4 bis 4,1).

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