Neuro-Depesche 10/2001

Kolumbianer gab Rätsel auf

Eine Woche vor Aufnahme in die Klinik, hatte der junge Patient Diarrhö - weswegen er von seiner Mutter einen Kräutertee bekommen hatte -, Halsschmerzen und produktiven Husten. Neu aufgetreten war Desorientierung. Mit akuter Rigidität und Hyperventilation kam er in die Klinik, wobei keine Bewusstseinsstörung auftrat. Anamnestisch wurden Tabak- und gelegentlicher Marihuanakonsum eruiert, i.v. Drogenkonsum wurde ausgeschlossen. Am Folgetag exazerbierte die Situation mit schwerer Rigidität, Hyperventilation und Tachykardie bei Blutdruckwerten von 160/90 mmHg, ohne Bewusstseinsstörung. CCT, Liquor und Labor waren bis auf erhöhte Leukozytenzahl, Kreatinin und Diabetes normal. Der Urin war positiv auf okkultes Blut, enthielt jedoch kaum zelluläre Bestandteile. Neurologisch bot der Patient lediglich eine Hyperreflexie mit kloniformen Mustern der ASR. Auffallend waren reduzierte Sprachproduktion, Teilorientiertheit und stark beeinträchtigte Kontaktfähigkeit. Als Differenzialdiagnosen kamen in Betracht: Drogenabusus, virale Enzephalitis, Epilepsie, Tetanus, Strychninvergiftung. Im Urin des Patienten konnte tatsächlich Strychnin nachgewiesen werden.

Eine Woche vor Aufnahme in die Klinik, hatte der junge Patient Diarrhö - weswegen er von seiner Mutter einen Kräutertee bekommen hatte -, Halsschmerzen und produktiven Husten. Neu aufgetreten war Desorientierung. Mit akuter Rigidität und Hyperventilation kam er in die Klinik, wobei keine Bewusstseinsstörung auftrat. Anamnestisch wurden Tabak- und gelegentlicher Marihuanakonsum eruiert, i.v. Drogenkonsum wurde ausgeschlossen. Am Folgetag exazerbierte die Situation mit schwerer Rigidität, Hyperventilation und Tachykardie bei Blutdruckwerten von 160/90 mmHg, ohne Bewusstseinsstörung. CCT, Liquor und Labor waren bis auf erhöhte Leukozytenzahl, Kreatinin und Diabetes normal. Der Urin war positiv auf okkultes Blut, enthielt jedoch kaum zelluläre Bestandteile. Neurologisch bot der Patient lediglich eine Hyperreflexie mit kloniformen Mustern der ASR. Auffallend waren reduzierte Sprachproduktion, Teilorientiertheit und stark beeinträchtigte Kontaktfähigkeit. Als Differenzialdiagnosen kamen in Betracht: Drogenabusus, virale Enzephalitis, Epilepsie, Tetanus, Strychninvergiftung. Im Urin des Patienten konnte tatsächlich Strychnin nachgewiesen werden.

Quelle: Scully, RE: Case records of the massachusetts general hospital, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 344 (2001), Seiten: 1232-1239

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x