Behandlung der Migräne

Neuro-Depesche 4/2014

Kognitive und andere Probleme unter Topiramat

An der Stanford University School of Medicine fassten Psychiater die Studienlage zu den Nebenwirkungen unter einer Behandlung mit dem Antikonvulsivum Topiramat zusammen. Obwohl kognitive Beeinträchtigungen aufgrund der niedrigeren Dosierungen weniger stark ausgeprägt sind als bei der Epilepsie, sind diese doch auch bei Patienten mit Migräne Kopfschmerz zu beachten.

Die umfassende Literaturrecherche ergab folgende Resultate: In einer Studie an 483 Migräne-Patienten kam es unter 50 bis 200 mg/d Topiramat (TPM) u. a. bei 50% zu Parästhesien, bei 14% zu einer Fatigue und bei 12% zu Gedächtnisproblemen. In einer zweiten Studie traten unter 100 oder 200 mg/d dosisabhängig bei 11 bzw. 12% Parästhesien auf, bei 4 bzw. 10% eine Fatigue, bei 3 bzw. 7% eine Insomnie und bei 4 bzw. 12% Konzentrationsstörungen.

In einer offenen Vergleichsstudie gegenüber Valproat (VPA) kam es unter langsam auf eine Zieldosis von 150 mg/d auftitriertem TPM neben Gewichtsverlust (50%) und Parästhesien (48%) bei jedem fünften Patienten (20%) zu kognitiven Beeinträchtigungen. Sechs der 69 TPM-behandelten Patienten brachen die Studie aufgrund der Kognitionsprobleme ab, aber keiner der 51 VPA-Patienten.

Verschiedenen Studien zufolge sind u. a. Aufmerksamkeit, Sprachfluss, Gedächt­nis und Konzentration betroffen: Bei 12–17 Jahre alten Migräne-Patienten kam es in einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie über 16 Wochen unter TPM nach der Cambridge Neuropsychological Test Automated Battery sogar unter 50 mg/d zu Störungen der Wortflüssigkeit und in der 100 mg/d-Gruppe zu Verschlechterungen der psychomotorischen Reaktionszeiten, der Mustererkennung und visuellen Verarbeitungsgeschwindigkeit.

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