Bei sechs Patienten mit idiopathischem, tremordominantem Parkinson-Syndrom und sekundärem Nicht-Ansprechen auf Levodopa oder Unverträglichkeit wurde eine unilaterale Stimulationsbehandlung des Thalamus (VIM) begonnen. Ein Jahr danach wurden neben Untersuchungen der Motorik eine umfangreiche neuropsychologische Testbatterie angewendet. Änderungen der Lebensqualität wurden anhand von Patientenfragebögen ermittelt. Die prä- und postoperativen motorischen Funktionen nach dem Summenscore der UPDRS Teil III unterschieden sich nicht signifikant. Der Tremor nach Fahn-Tolosa-Marin Tremor Rating Scale wurde jedoch eindrucksvoll reduziert. Im Vergleich zu den präoperativen Testresultaten zeigten die Patienten signifikante Besserungen im Bereich der Konzeptualisierung, des Sprachgedächtnisses und eine Abnahme von selbstberichteter Angst und Depression. Auch die Lebensqualität war signifikant gestiegen, insbesondere in den Kategorien Alltagsaktivitäten, allgemeines Wohlbefinden und emotionales Erleben. Unter den Testvariablen hatten sich auch einige Leistungen wie z. B. Gesichtererkennung und andere mnestische und verbale Subtests postoperativ verschlechtert. Insgesamt überwogen aber die Besserungen bei weitem.
Ein Jahr nach unilateraler Thalamus-Stimulation
Neuro-Depesche 4/2002
Kognitive Funktionen und Lebensqualität verbessert
Die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation = DBS) kann bei Parkinson-Patienten mit stark beeinträchtigenden Behinderungen die motorischen Funktionen und die Bewältigung der Alltagsaktivitäten verbessern.
Quelle: Woods, SP: Neuropsychological and Quality of life changes following unilateral thalamic deep brain stimulation in Parkinson`s disease: a one year follow-up, Zeitschrift: ACTA NEUROCHIRURGICA, Ausgabe 143 (2001), Seiten: 1273-1278