Unbehandelte RLS-Patienten

Neuro-Depesche 5/2006

Kognitive Defizite durch gestörten Schlaf?

Zu den Begleiterscheinungen des RLS zählt oft ein chronischer Schlafmangel, der offenbar auch zu kognitiven Einbußen führen kann. Derartige Defizite prüften nun US-Psychologen der Johns Hopkins Universität in Baltimore.

Bei 16 unbehandelten Patienten mit mittelschwerem idiopathischem RLS und 15 gesunden Probanden wurden in zwei aufeinanderfolgenden Nächten eine Polysomnographie durchgeführt. Am Morgen nach der zweiten Schlaflabornacht fand die kognitive Testung statt. Zwei Tests zur Wortflüssigkeit und der Trail Making Test A und B, die eine hohe Sensitivität für Beeinträchtigungen der Funktionen des präfrontalen Kortex (PFC) aufweisen, wurden ergänzt durch den Porteus Mazes und den Stroop-Test, die eher generelle frontale und exekutive Funktionen einschließlich visuospatialer Leistungen reflektieren. Der Colored Progressive Matrices (CPM) diente der sprachfreien Erfassung der allgemeinen Kognition. In allen Tests schnitten die RLS-Patienten im Vergleich zu den gesunden Probanden schlechter ab. Bei zwei der drei PFC-relevanten Tests waren die Leistungen um 20 bis 40% und damit signifikant verringert (p < 0,05), beim dritten PFC-Test lagen die Unterschiede an der Signifikanzgrenze (p < 0,1). Die Leistungsminderung entsprach der Gesunder nach akuter Schlafdeprivation und korrelierte z. T. mit einer verringerten Schlafeffizienz. In den übrigen Tests einschließlich des CPM waren die Unterschiede zwischen den Gruppen nicht signifikant. (cer)

Quelle: Pearson, VE: cognitive deficits associated with restless legs syndrome (RLS), Zeitschrift: Sleep Medicine, Ausgabe 7 (2006), Seiten: 25-30

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