123 Patienten (79 männlich) und 107 gesunde Kontrollen (64 männlich), durchschnittlich 64,1 Jahre alt, absolvierten eine Reihe neuropsychologischer Tests: Montreal Cognitive Assessment (MoCA), Regensburger Word Fluency Test (RWT), Stroop- und Trail-Making-Test (TMT) sowie Verbal Learning and Memory Test (VLMT) etc. Die Teilnehmer wurden mit dem Beck’s Depression Inventory (BDI), der Geriatric Depression Scale (GDS) und der Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) auf depressive Symptome untersucht. Sie wurden mit zweijährlichen Follow-ups über acht Jahre nachuntersucht.
Initial stärker beeinträchtigt
Im Durchschnitt waren die kognitiven Fähigkeiten der Patienten gegenüber den Kontrollen signifikant schlechter – sowohl zu Studienbeginn (d = -0,67) als auch acht Jahre später (d = -1,22).
In der Parkinson-Gruppe kam es zu einem kontinuierlichen und erheblichen Abbau der kognitiven Fähigkeiten. 17 % der Patienten hatten beim Achtjahres-Follow-up Beeinträchtigungen oberhalb von -1,5 Standardabweichungen. In der Kontrollgruppe kam es dagegen kaum zu kognitiven Verschlechterungen, so dass Effekte des Alterns nahezu ausgeschlossen werden konnten.
Depressive Symptome hatten insgesamt eine große Variabilität. Sie zeigten einen U-förmigen Verlauf mit einer Abnahme bis Jahr 5 und einem Anstieg danach. 36,1 % der Patienten waren initial depressiv, 27,9 % in der folgenden zweijährigen Honeymoon-Periode und 21,1 % nach vier Jahren. Danach stieg die Prävalenz der Depression wieder leicht an (auf ca. 25 % nach achtjährigem Follow-up).
Intraindividuell waren stärkere Beeinträchtigungen der Kognition bei den Patienten in der Folge signifikant mit depressiven Symptomen assoziiert (b = -0,60, p = 0,03), während umgekehrt kein signifikanter Effekt der Depression auf die Kognition bestand (b = -0,03, p = 0,66). HL