Aus der NET-PD Long-term Study-1 verglichen die Wissenschaftler 1123 männliche mit 618 weiblichen Parkinson-Patienten. Sie waren seit maximal fünf Jahren erkrankt und seit weniger als zwei Jahren mit Dopaminergika (insbesonder Levodopa) behandelt worden. Insgesamt 23 Variablen wurden geprüft.
Zwischen ersten Symptomen und Diagnose lagen bei beiden Geschlechtern etwa 1,7 Jahre. Auch bei den übrigen altersbezogenen Faktoren ergaben sich keine relevanten Unterschiede. In den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und den motorischen Symptomen nach UPDRS Teil II bzw. III waren Frauen und Männer ebenfalls ähnlich eingeschränkt, so in der Bradykinese (92,2% vs. 91,8%), der Rigidität (86,6% vs. 87,4%), Tremor (82,8% vs. 78,2%) und Haltungsinstabilität (20,8% vs. 18,3%) sowie in sonstigen Symptomen (17,9% vs. 18,3%). Auch Fatigue, Depressivität nach Beck Depression Inventory (BDI), Lebensqualität nach EuroQoL 5- D (EQ5D) und die Werte im Parkinson’s Disease Questionnaire (PDQ-39) unterschieden sich zwischen den Geschlechtern nicht signifikant. Lediglich bei nicht-motorischen Symptomen zeigten sich zwischen Männern und Frauen (geringe) Unterschiede: In den Z-Scores der Scale for Outcome of Parkinson Disease Cognition (SCOPA-COG) und des Symbol-Digit-Modality- Test (SDMT) schnitten die weiblichen Patienten signifikant besser ab (je p < 0,0001). Die ADL schienen von den kognitiven Problemen allerdings nicht wesentlich betroffen zu sein: Zwar ergab sich auch hier ein signifikanter Unterschied zugunsten der Frauen (Differenz: 0,6 Punkte; p = 0,003), die Signifikanz verlor sich jedoch nach Berücksichtigung von Alter, Familienstand und Levodopa-Dosis. NW