Die Recherche ergab 36 RCTs, die die Einschlusskriterien erfüllten. Davon konnten 14 RCTs mit 961 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 66,41 Jahren gepoolt ausgewertet werden. Primärer Endpunkt waren Veränderungen der depressiven Symptome nach Beck Depression Inventory Scale (BDI), Montgomery and Asberg Depression Rating Scale (MADRS), Hamilton Rating Scale for Depression (HRSD) etc. Die Lebensqualität wurde anhand des Parkinson‘s Disease Questionnaire (PDQ) mit 39 Items oder ähnlichen validen Instrumenten bewertet worden.
Kleiner bis mittlerer Effekt
Die Interventionen waren unterschiedlicher Art, von allgemeinen und aeroben Übungen über Yoga bis hin zum Lee-Silverman-Training. Die Depressionssymptomatik nahm in den Trainingsgruppen (von 14 RCTs mit 961 Teilnehmern) im Vergleich zur üblichen Behandlung signifikant ab (SMD -0,49; 95 %-KI: -0,74 bis -0,24). Dies entspricht einem Unterschied von 2,47 BDI-Punkten. Die Effektstärke war klein bis mittelgradig, die Qualität der Evidenz wurde als sehr niedrig eingestuft. Die körperliche Betätigung (in sieben RCTs mit 485 Patienten) verbesserte auch die Lebensqualität der Parkinson-Patienten (SMD: -0,51; 95 %-KI: -0,81 bis -0,21).
In der Akzeptanz durch die Patienten ergaben sich (in 12 RCTs mit 1.048 Teilnehmern) keine signifikanten Unterschiede zwischen körperlichem Training und Standardbetreuung (Relatives Risiko: 1,01; 95 %-KI: 0,97 - 1,05). Da nur in zwei RCTs Ergebnisse von Follow-up-Untersuchungen berichtet wurden, konnte nicht beurteilt werden. ob die Effekte der körperlichen Übungen anhaltend waren.
Wie die Autoren einschränkend einräumen, waren mit Ausnahme von zwei Studien alle Studien mit einem hohem Verzerrungs (Bias)-Risiko behaftet. HL