Im Jahr 2015 starben weltweit etwa 800.000 Menschen durch Suizid. Auf jeden Todesfall kommen etwa 25 nicht-tödliche Versuche, die u. a. zu schweren Verletzungen führen können. Nun wurde in den USA eine genomweite Assoziationsstudie (GWAS) zur Suizidalität durchgeführt. Es fanden sich genetische Assoziationen mit einer Major Depression, aber auch mit der Ernsthaftigkeit von Suizidversuchen.
Die GWAS umfasste die Yale-Penn-Kohorte europastämmiger Amerikaner (EA; n = 2.439) und eine Kohorte von Afroamerikanern (AA; n = 3.881), von denen 1.131 Teilnehmer einen Suizidversuch begangen hatten. Für die Suizidversuchs-Schwere nach einem Subscore der Items zu suizidalem Verhalten des Semi-Structured Assessment for Drug Dependence and Alcoholism (SSADDA) wurde bei den EAs ein genomweites signifikantes (GWS) Signal in der Nähe des Gens LDHB (rs1677091, p = 1,07 x 10-8) entdeckt. Bei den AAs fanden sich dafür drei GWS: im ARNTL2-Gen auf Chromosom 12 (rs683813, p = 2,07 x 10-8), im FAH-Gen auf Chromosom 15 (rs72740082, p = 2,36 x 10-8) und auf Chromosom 18 (rs11876255, p = 4,61 x 10-8).
In einer Replikationsanalyse in den völlig unabhängigen Army-STARRS-Kohorten (n = 9.382) bestätigte sich unter den Teilnehmern mit lateinamerikanischer Ethnie der LDHB-Polymorphismus rs1677091 (p = 6,52 x 10-3). Zudem wurde bei den AAs der STARRS-Kohorte eine Variante des rs72740082-Polymorphismus, nämlich rs72740088 (r2 = 0,68), repliziert (p = 5,23 x 10-3). Schließlich fand sich auch eine signifikante genetische Überlappung der Suizidversuchs- Schwere mit dem polygenen Risiko- Score (PRS) für eine Major Depression (r2 = 0,007, p = 6,42 x 10-5). HL