Hirnstamminfarkt

Neuro-Depesche 1/2002

Kenntnis der Prodromi kann Folgen mindern

Plötzliche bilaterale Schwerhörigkeit ist kein typisches Symptom einer vertebrobasilären Verschlusskrankheit, kann jedoch ein Hinweis auf eine drohende Infarzierung sein.

Ein 66-jähriger Diabetiker erlitt eine plötzlich aufgetretene, schwere, beidseitige Hörminderung mit einseitigem Tinnitus und Schwindel. Sieben Tage nach dem Auftreten des ersten Symptoms stellten sich zusätzlich Dysarthrie, Fazialisparese und Ataxie ein. Im T2-gewichteten MRT konnte eine hyperintense Läsion im Versorgungsbereich der A. cerebelli ant. inf. nachgewiesen werden. Im Verlauf besserten sich die Koordination und die Beweglichkeit des Patienten langsam, die Schwerhörigkeit blieb jedoch bestehen. Als Ursache für die bleibende Schwerhörigkeit wurde eine bilaterale Innenohrapoplexie bei vertebrobasilärer Insuffizienz und nachgewiesenen Stenosen angenommen. Im vorliegenden Fall scheint die Hypoperfusion des Innenohres das erste Symptom einer Durchblutungsstörung gewesen zu sein.

Quelle: Lee, H: Bilateral sudden deafiness as a prodome of anterior inferior cerebillar artery infarction, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2001), Seiten: 1287-1289

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