Geburtshilfliche Komplikationen

Neuro-Depesche 6/2000

Kein spezifischer Risikofaktor für Ätiopathogenese

Als mögliche Entstehungsfaktoren der Schizophrenie wurden prä- und perinatale Komplikationen, zerebrale Schädigungen sowie genetische Prädisposition und perinataler Stress untersucht. Einige Studien haben Korrelationen einzelner oder auch mehrerer Faktoren mit schizophrenen Erkrankungen festgestellt, andere konnten sie jedoch nicht bestätigen.

Die vorliegende retrospektive Studie mit 61 an schizophrenen und schizophreniformen Psychosen, 26 an schizoaffektiven Störungen, 28 an bipolaren Störungen und Major Depression Erkrankten und 21 Kontrollpersonen zog die Berichte der Mütter über geburtshilfliche Komplikationen heran. Die gesundheitlichen Gefährdungen des Kindes während der Schwangerschaft, Entbindung und Neonatalperiode wurden mit der McNeil-Sjöström-Skala bewertet. Eindeutig gefährdende oder relevante prä- und perinatale Komplikationen (Stufe 4 der Skala) ergaben sich bei 62 bis 71% der Teilnehmer in allen Gruppen. Statistisch signifikante Unterschiede konnten nicht festgestellt werden. In einer vorausgegangenen Untersuchung der Schizophrenie-Gruppe wurden jedoch signifikante Korrelationen der geburtshilflichen Komplikationen mit MRT-Befunden und der Ansprechbarkeit auf die Therapie gefunden, aber keine genetischen Risikofaktoren aus der Familienanamnese.

Quelle: Handan, G: obstetric complications in schizophrenia, schizoaffektiv disorder and normal comparison subjects, Zeitschrift: SCHIZOPHRENIA RESEARCH, Ausgabe 40 (1999), Seiten: 237-243

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