Karzinomrisiko

Neuro-Depesche 11/2004

Kein Schutz für Eltern Schizophrener

Es gibt Hinweise darauf, dass Schizophrenie-Patienten ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen, im Besonderen für Lungenkarzinome haben. Wissenschaftler aus Dänemark untersuchten nun die Karzinomrisiken der Eltern schizophrener Patienten.

Die Daten des zentralen dänischen Einwohnerregisters von fast zwei Millionen nach 1935 geborenen Eltern wurden mit denen des psychiatrischen Zentralregisters und des Krebsregister (1969-97) abgeglichen. 19 856 Eltern in dieser Kohorte hatten schizophrene Nachkommen. Es wurden 48 343 430 Personenjahre überschaut und 211 681 Krebsfälle dokumentiert. Väter schizophrener Kindern hatten ein adjustiertes relatives Risiko (RR) von 1,01, Mütter von 1,00 an einem Krebsleiden zu erkranken. Frauen mit schizophrenen Nachkommen erkrankten signifikant häufiger an Lungenkrebs (RR = 1,20) und hatten ein tendenziell erhöhtes Risiko für die Gesamtheit tabakinduzierte Karzinome (RR = 1,14). Mütter erkrankten ferner signifikant seltener an Leukämie (RR = 0,58). Für alle anderen Krebsleiden waren die Risiken in der Studien- und Kontrollpopulation vergleichbar.

Quelle: Dalton, SO: Risk for cancer in parents of patients with schizophrenia, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 161 (2004), Seiten: 903-908

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