Vererbbare Koagulopathien sind eng mit venöser Thromboembolie und bisweilen auch mit arterieller Thrombose verknüpft. Das gilt auch für die hereditäre Thrombophilie. Jetzt wurde eine Studie mit 219 nach einem ersten ischämischen Hirninfarkt stationär aufgenommenen Patienten und 205 gesunden Kontrollpersonen initiiert. Ausgewertet wurde die Häufigkeit der bekannten vaskulären Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und Nikotinkonsum. Bestimmt wurden die Plasmaspiegel von Protein C, Protein S, Antithrombin III sowie die Faktor-V-Leiden- und Prothrombin-20210A-Mutanten. Die Prävalenz der Thrombophilie bei den Patienten mit Hirninfarkt betrug im Mittel 14,7%, bei den Kontrollpersonen 11,7%. Protein-S- bzw. Antithrombin-III-Defizit lagen bei den Patienten mit Thrombophilie im Mittel bei 0,9% bzw. 5,2%, bei den Kontrollpersonen bei 1,0% bzw. 4,1% vor. Zwischen den beiden Gruppen zeigte sich keine statistisch signifikante Differenz hinsichtlich der Häufigkeit von Thrombophilie.
Hereditäre Thrombophilie
Neuro-Depesche 3/2002
Kein Risikofaktor für ersten ischämischen Hirninfarkt?
Hereditäre Thrombophilie als möglicher Risikofaktor für verschiedene Subtypen von Hirninfarkten ist bisher nur von wenigen Studien fokussiert worden. Die Ergebnisse einer neueren Studie sprechen eher gegen die angenommenen Zusammenhänge.
Quelle: Hankey, GJ: Inherited thrombophilia in ischemic stroke and its pathogenic subtypes, Zeitschrift: STROKE, Ausgabe 32 (2001), Seiten: 1793-1799