Schilddrüsendysfunktion

Neuro-Depesche 9/2003

Kein höheres Risiko für Depression oder Angst

In zahlreichen Studien wurde bei Menschen mit Schilddrüsendysfunktion eine hohe Prävalenz psychischer Störungen nachgewiesen. Anhand der Daten der "Health Study of Nord-Trøndelag County of Norway"-(HUNT-)Studie prüften jetzt Wissenschaftler mögliche Zusammenhänge.

Alle Einwohner einer norwegischen Region - 30 589 Personen im Alter von 40 bis 89 Jahren - wurden zu Schilddrüsenfunktionswerten und mittels Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) zu Depression und Angststörung befragt. Bei einem Cut-off des HADS-Wertes von acht Punkten (milde Störung) ergab sich eine Prävalenz von 16,7% bzw. 13,3%. Weder ein subklinischer Hypothyreoidismus (TSH: > 10,0 mU/l; T4: 8-20 pmol/l), noch ein latenter (TSH: < 0,2 mU/l; T4: 8-20 pmol/l) oder deutlicher Hyperthyreoidismus (TSH: < 0,2 mU/l; T4: > 20 pmol/l) waren Risikofaktoren für Depression oder Angststörung. Lediglich Personen mit früheren Schilddrüsenfunktionsstörungen hatten - unabhängig von der aktuellen Schilddrüsenfunktion - ein erhöhtes Risiko, sowohl für Angststörungen als auch für die Depression.

Quelle: Engum, A: An association between depression, anxiety and thyroid function - a clinical fact or an artefact, Zeitschrift: ACTA PSYCHIATRICA SCANDINAVICA, Ausgabe 106 (2002), Seiten: 27-34

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