Bis zu 50% der Patienten mit chronischen Schmerzen erfahren durch übliche Schmerzmedikamente keine ausreichende Linderung. Jetzt wurde eine Art Gentherapie entwickelt, mit der schmerzlindernde Moleküle in den betroffenen sensorischen Neuronen freigesetzt werden.
In den letzten Jahren wurden Methoden erforscht, um mit Hilfe von modifizierten Herpes-simplex-Viren (HSV) als Vektoren Gene an geeigneter Stelle in den aufsteigenden Schmerzbahnen unterzubringen, die eine kontinuierliche Synthese schmerzdämpfender Peptide induzieren. Dazu wurden rekombinante HSV-Konstrukte entwickelt, die sich weder vermehren noch lytisch wirken, deren Transkriptionsapparat aber noch funktioniert.
Mit derartigen Vektoren wurden in Tiermodellen Gene eingeschleust, die z. B. im Organismus zur Synthese von Enkephalin (einem endogenen Opioid) führen. Bei subkutaner Injektion (in die entsprechenden Dermatome mit anschließendem retrograden Axontransport) ließen sich neuropathischer und auch entzündlicher Schmerz signifikant lindern. Viszerale Schmerzen sprachen darüber hinaus auf die Injektion in das betroffene Organ an.
Ähnliche Effekte wurden mit der so vermittelten Expression inhibitorischer Neurotransmitter sowie mit der Einschleusung von Gegenspielern proentzündlicher Zytokine wie TNFα und Interleukin 4 erzielt.
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