63 Frauen im durchschnittlichen Alter von 30,8 Jahren wiesen die Diagnose einer Angststörung (Score ≥ 8 auf der Skala Generalized Anxiety Disorder, GAD) oder einer postpartalen Depression (Score ≥ 9 auf der Edinburgh Postnatal Depression Scale, EPDS) auf. Nach Randomisierung unterzogen sie sich einer (nicht näher beschriebenen Treatment as usual, TAU) oder der achtwöchigen „transdiagnostischen“ iCBT ‚Wellbeing Course for New Moms‘. Letztere bestand aus fünf selbstständig durchgeführten Kursen, die innerhalb von acht Wochen absolviert wurden. Einmal wöchentlich fand ein Therapeutenkontakt statt.
Ergebnisse
Sowohl die iCBT- als auch die TAU-Gruppe zeigte signifikante Verbesserungen. Patienten unter einer iCBT hatten zu allen Zeitpunkten Besserungen mit großen Effektstärken (nach Cohen‘s d [Csd]) im EPDS (um 34 % - 46 %; Csd: 0,98 - 1,47), im GAD-7 (um 51 % - 63 %; Csd:1,41 - 2,03) und im Patient Health Questionnaire (PHQ-9) (um 41 % - 56 %; Csd: 0,89 - 1,37). Die TAU-Gruppe erlebte dagegen nur direkt nach der Behandlung und beim Einmonats-Follow-up Verbesserungen mit lediglich mittleren Effektgrößen: EPDS (um 20 % - 25 %; Csd: 0,62 - 0,72), GAD-7 (um 18 % - 30 %; Csd: 0,40 - 0,64 und PHQ-9 (um 27 % - 31 %; Csd: 0,66 - 0,68). Ähnliches traf auch auf sekundär erfasste Parameter wie Gesamtbelastung, Stress etc. zu.
Der Vergleich der Effektstärken ergab lediglich einen signifikanten Unterschied zugunsten der iCBT, nämlich im Primärparameter der Reduktion der postpartalen Angst nach GAD-7 (p = 0,006). Im Übrigen waren 95 % der Teilnehmer mit der iCBT zufrieden. GL/HL