In die prospektive Kohortenstudie wurden 15.488 initial nicht depressive Erwachsene im Durchschnittsalter von 37 ± 12 Jahren (ca. 60 % Frauen) eingeschlossen. Ihre „Leisure-time physical activity (LTPA)“ in 17 Formen (s. Abb.) wurde mittels Fragebogen erhoben, ihre Intensität anhand des wöchentlichen Energieverbrauchs in metabolische Äquivalente (MET) umgerechnet. Danach wurden die Personen gemäß den WHO-Empfehlungen in drei Aktivitätsgruppen (< 10, 10 - 12 und > 20 MET-h/Woche) eingeteilt. Eine Depression wurde anhand einer regulären psychiatrischen Depression nach DSM-IV (SCID-I) oder der Einnahme von Antidepressiva konstatiert.
Intensität nicht entscheidend
Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 10,5 Jahren (163.059 Personenjahre) traten 870 depressive Störungen auf. Kontrolliert auf demographische Faktoren, Lebensstil und Ernährungsfaktoren ergaben sich folgende Zusammenhänge: Am wenigsten gefährdet waren Teilnehmer mit einem höheren Gesamt- LTPA zu Baseline: Gegenüber der niedrigsten LTPA-Kategorie (< 10 MET-h/Woche) als Referenz war das Depressionsrisiko bei jenen in der höchsten Kategorie (> 20 MET-h/Woche) um 17 % (Hazard Ratio: 0,83; p = 0,057) verringert. Der Effekt war ausgeprägter bei Frauen und bei vorteilhafter „mediterraner“ Ernährung.
Die Schutzwirkung traf auch auf eine längere gegenüber einer kürzeren LTPADauer mit einer Depressionsreduktion bei den > 300 Min/Woche Aktiven um 16 % (HR: 0,84; p = 0,046) zu. Die Intensität der LTPA (MET) allein zeigte dagegen keinen signifikanten Zusammenhang mit der Depressionsgefahr. Den Einfluss der verschiedenen Aktivitäten zu Baseline in dieser Kohorte zeigt die Abb. oben. Am effektivsten waren u. a. Tennis, Fitness-Training und Radfahren. JL