Therapie
Neuro-Depesche 1-2/2022
Johanniskrautextrakt als First-line-Therapie
Einer im Lancet publizierten Studie zufolge hat die COVID-19-Pandemie weltweit zu einer Zunahme an Depressionen um fast 30 % geführt. Dabei waren Jüngere, die unter Schließungen von Schulen und Universitäten zu leiden hatten, deutlich häufiger betroffen als Ältere. Die zusätzliche globale Zahl an einer Major Depression weltweit war bei Frauen mit 35,5 Mio. vs. 17,7 Mio. doppelt so häufig wie bei Männern. Erstere sind stärker durch das Lockdown-bedingte Homeschooling und die Haushaltsführung belastet. Bei Patienten mit einer behandlungsbedürftigen leichten bis mittelschweren Depression ist Laif® 900 eine wirksame und gut verträgliche Therapieoption. Der hochdosierte Johanniskrautextrakt induziert anders als manche synthetischen Antidepressiva keine Gewichtszunahme und keine Sedierung, zudem sind keine sexuellen Dysfunktionen zu erwarten. Neben einer besseren Verträglichkeit haben Studien für Laif 900® eine dem SSRI Citalopram vergleichbare Wirksamkeit belegt. Nach der S3-Leitlinie Unipolare Depression stellt eine Phytotherapie mit Johanniskrautextrakt bei leichten und mittelschweren Depressionen eine evidenzbasierte (GKV-erstattungsfähige) First- Line-Therapie dar.