Tiefe Hirnstimulation (DBS)
Neuro-Depesche 3/2011
Jetzt auch zur Therapie der Depression?
Für Patienten mit einer Depression, die auch nach mehreren adäquaten medikamentösen Therapieversuchen nicht ansprechen, werden über die EKT hinaus dringend Behandlungsalternativen benötigt. Eine schwedisch-britische Arbeitsgruppe untersuchte nun im Rahmen einer Übersichtsarbeit die Studienlage zu den therapeutischen Aussichten einer tiefen Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS) bei chronisch-therapieresistenten depressiven Patienten.
Fazit
?! Obgleich die Datenlage als dürftig bezeichnet werden muss, erscheint die DBS dieser Literaturauswertung zufolge für eine gut selektierte Klientel chronisch refraktärer depressiver Patienten als aussichtsreich. Kritisch ist jedoch die nicht niedrige Rate an psychiatrischen Störungsbildern. Insgesamt muss die DBS bei der Depression – ähnlich der (deutlich besser vertragenen) repetitiven transkraniellen Stimulation oder der Vagusnerv-Stimulation – gegenwärtig noch klar als experimentelle Therapie gelten.