Komplexproteinfreies BoNT/A

Neuro-Depesche 4/2010

Jetzt auch für Schlaganfall-Patienten

Auch für Patienten mit Spastik der oberen Extremitäten nach einem Schlaganfall steht jetzt das komplexproteinfreie Botulinum Neurotoxin (BoNT/A) zur Verfügung. Ausgewiesene Experten und erfahrene Anwender diskutierten nun die deutlich erweiterten Therapieoptionen.

Bis zu 40% der Schlaganfall-Patienten entwickeln innerhalb eines Jahres eine Spastik und bei etwa 10% liegt nach einem Jahr eine Spastik vor. Dennoch wird nur eine verschwindende Minderheit mit BoNT/A behandelt, berichtete Prof. Dr. Jörg Wissel, Beelitz-Heilstätten. Dabei fungiert die BoNT/A-Therapie als „Katalysator“, der dem Patienten die aktive Teilnahme an der motorischen Rehabilitation erlaubt, so Wissel: „Wir nehmen ihm die Klammer der Spastik“. BoNT/A ist die Therapie der Wahl bei fokaler Spastik und „eindeutig wirksam in der Reduktion des Impairments". Die Nebenwirkungsrate ist gering und es ist gut mit anderen Therapien wie Dehnung/Redression und moderner Neuro-Reha kombinierbar. Das komplexproteinfreie BoNT/A weist Wissel zufolge den Vorteil auf „weniger immunogen zu sein, soweit wir das heute wissen“.

Die für die Zulassung zur Spastiktherapie nach Schlaganfall relevante Studie an 148 Patienten zeigt nach Verwendung von bis zu 400 Einheiten (im Median 320 U) des komplexproteinfreien BoNT/A signifikante Reduktionen der Ashworth-Scores in allen behandelten Muskelflexoren der oberen Extremität sowie Verringerungen der funktionellen Beeinträchtigung und Pflegebelastung, schilderte Prof. Wolfgang Jost, Wiesbaden. Die Doppelblind- und die offene Verlängerungsphase der Zulassungsstudie über insgesamt 89 Wochen bestätigen die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit. Bei Verwendung hoher Dosen des komplexproteinfreien BoNT/A von bis zu 400 Einheiten in bis zu sechs Behandlungszyklen "entwickelte kein Patient neutralisierende Antikörper", so Jost in Beelitz-Heilstätten.

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