In Kanada wurden nun Schülerinnen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren auf die Häufigkeit von Merkmalen von Essstörungen untersucht. Das Screening erfolgte anhand von drei Fragen des Eating Disorder Inventory (Schlankheitswunsch, negatives Körperbild, Bulimie), des Eating Attitudes Test-26 (EAT-26) und des Diagnostic Survey for Eating Disorders (DSED). Bei 1739 auswertbaren Teilnehmerinnen ergab sich, dass 13% in der Gruppe der 12- bis 14-jährigen Mädchen und 16% der Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren EAT-26-Werte oberhalb der anerkannten Grenzwerte (>= 20 Punkte) aufwiesen. 23% berichteten, eine gewichtsreduzierende Diät einzuhalten. Binge eating mit Kontrollverlust-Episoden wurde von 15% der Teilnehmerinnen berichtet, selbstinduziertes Erbrechen von 8,2% und die Einnahme von Appetitzüglern von 2,4%. Laxanzien- und Diuretika-Missbrauch waren mit 1,1% und 0,6% die Ausnahmen. Die Anwendung gewichtsreduzierender Maßnahmen ging mit einem erhöhten Risiko für Binge-eating einher.
Essstörungsnahe Einstellungen
Neuro-Depesche 11/2001
Jedes fünfte junge Mädchen gefährdet
In den westlichen Ländern sind Essstörungen ein gravierendes Problem. Nehmen - wie einige Berichte vermuten lassen - essstörungsnahe Einstellungen und Verhaltensweisen bei Mädchen und jungen Frauen noch zu?