Menschen an vorderster COVID-19-Front

Neuro-Depesche 3/2021

Jeder Vierte mit Angst oder Depression

Beschäftigte im Gesundheitswesen, die im Kampf gegen COVID-19 an vorderster Front stehen, sind anfällig für körperliche und psychische Folgen. Die Prävalenz von Angstzuständen und Depressionen stand nun im Fokus einer umfassenden Sichtung und Bewertung von Studien und Metaanalysen in Form eines Umbrella-Review.
Von insgesamt 103 identifizierten Publikationen (Anfang Jan. bis Ende Okt. 2020) zur COVID-19-Pandemie in englischer Sprache konnten letztlich sieben in die Umbrella- Analyse einbezogen werden. An ihnen hatten 433.800 Mitarbeiter des Gesundheitssystems teilgenommen.
Bei fehlender Heterogenität der Studien untereinander (I2 je 0,0 %) lag die Gesamtprävalenz an Angstzuständen während der COVID-19-Pandemie bei 24,94 % (95 %-KI: 21,83 - 28,05) und die einer Depression mit 24,83 % (95 %-KI: 21,41 – 28,25) ebenfalls bei knapp einem Viertel der Frontline-Beschäftigten.
Als Gründe für diese psychischen Probleme werden erhöhte Arbeitsbelastung, Burnout, unzureichende persönliche Schutzausrüstung und das Infektionsrisiko genannt. Ein weiterer wichtiger Grund ist die Herausforderung, schwierige moralische Entscheidungen über die Pflegeprioritäten zu treffen bzw. mitzutragen/umzusetzen. In der konkreten Abhilfe genau dieser Umstände liegen dementsprechend auch die wesentlichen psychopräventiven Möglichkeiten. HL
Quelle: Sahebi Aet al.: The prevalence of anxiety and depression among healthcare workers during ... Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry 2021 [Epub 18. Jan.; doi: 10.1016/j.pnpbp.2021.110247]
ICD-Codes: U07.1

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