Komorbide Psychose

Neuro-Depesche 1/2013

Jeder fünfte Nicht-Demente ist betroffen

An Parkinson erkrankte Menschen mit Demenz leiden häufig unter einer Psychose. Mit der Frage, ob inwieweit dies auch bei Patienten ohne kognitive Beeinträchtigungen der Fall ist, hat sich eine US-Studie beschäftigt.

Neuropsychiatrisch begutachtet wurden 191 kognitiv nicht beeinträchtigte Parkinson-Patienten (71,7% Männer) im Alter von durchschnittlich 63,1 Jahren mit einem MMST-Wert ≥ 28 (durchschnittl. 29,2). Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere Psychose-Symptome, die mit der Parkinson-Psychosis-Rating-Skala bestimmt wurden, bestanden bei 41 Patienten und damit bei 21,5% des Kollektivs. Am häufigs­ten lagen visuelle (13,6%) und akustische Halluzinationen vor (6,8%; koexistent bei 1,6%). Außerdem bestanden relativ oft Sinnestäuschungen bzw. Falschidentifikationen von Personen (7,3%) sowie paranoide Gedanken (4,7%). Dabei traten Halluzinationen/Illusionen und falsches Erkennen von Personen meist gemeinsam auf (3,1%).

Die Teilnehmer befanden sich median im H&Y-Stadium 2, wiesen einen UPDRS-Wert von 21,6 und eine Krankheitsdauer von 6,4 Jahren auf. Diese Variablen waren jeweils signifikant mit dem Vorliegen einer Psychose korreliert (p = 0,05; p = 0,005 bzw. p = 0,03).

Nicht-motorische Symptome waren in dieser Population häufig. Zeichen einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD) wurden bei etwa der Hälfte der Probanden festgestellt. Mit einem durchschnittlichen Wert des IDS (Inventory for Depressive Symptomatology) von 18,5 und des STAI (Spielberger State Anxiety Inventory) von 39,2 waren depressive bzw. Angstsymptome vergleichsweise schwach ausgeprägt, ebenso wie eine Apathie nach der Apathy Scale (11,7). Dessen ungeachtet zeigten diese Faktoren untereinander eine jeweils starke Korrelation: Depression und Angst (r = 0,79), Angst und Apathie (r = 0,62) sowie Depression und Apathie (r = 0,61).

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