Guillain-Barré-Syndrom

Neuro-Depesche 4/2002

IVIg erhöht funktionelle Unabhängigkeit

Japanische Neurologen haben bei Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und IgG-Antikörpern gegen das Gangliosid GM1 untersucht, welche Befundbesserungen sich durch eine Therapie mit intravenösen Immunglobulinen (IVIg) gegenüber einer Plasmapherese-Behandlung erzielen lassen.

Von den 24 Patienten erhielten zehn an fünf aufeinander folgenden Tagen IVIg (400 mg/kg KG/d Humanimmunglobulin). Bei den übrigen 14 Patienten wurden durchschnittlich fünfmal an alternierenden Tagen eine Plasmapherese mit Doppelfiltration durchgeführt. Die Patienten unterschieden sich initial weder in der Schwere der Erkrankung (nach der Hughes grading scale) noch in demographischen Variablen oder dem Anteil an vorausgegangenen Infektionen mit Campylobacter jejuni. Ein, drei und sechs Monate nach Behandlungsbeginn wiesen die mit IVIg behandelten Patienten signifikant niedrigere Grade nach Hughes auf als die Patienten, die sich den Plasmapheresen unterzogen hatten. Auch die Anteile schnell, d.h. innerhalb von vier Wochen signifikant gebesserter Patienten war in der IVIg-Gruppe mit sechs von zehn vs. drei von 14 Patienten größer. Alle mit IVIg behandelten Patienten konnten zum Sechsmonatszeitpunkt ohne Hilfe gehen, während dies in der Plasmapherese-Gruppe vier Patienten nicht vermochten. Nach den elektrophysiologischen Messungen schließlich fielen auch die Amplituden der durch Stimulation der Nerven von Unterarm und Unterschenkel evozierten Muskelaktionspotenziale nach IVIg-Therapie höher aus, der Unterschied verfehlte aber knapp die Signifikanz.

Quelle: Kuwabara, S: Intravenous immunoglobin therapy for Guillain-Barre syndrome with IgG anti-GM1 antibody, Zeitschrift: MUSCLE AND NERVE, Ausgabe 24 (2001), Seiten: 54-58

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