Status epilepticus

Neuro-Depesche 1/2014

Ist Valproat dem Phenytoin unterlegen?

Die Therapievorgaben beim Status epilepticus (SE) basieren vor allem auf kleinen Studien mit geringem Evidenzgrad. In einer Metaanalyse wurde zuvor gezeigt, dass die First-line-Therapie sowohl mit Valproat als auch mit Phenytoin effektiv ist. Nun wurde dies in einer retrospektiven Vergleichsstudie überprüft.

Von 2003 bis 2010 erhielten in Thailand 54 SE-Patienten im Alter von mind. 15 Jahren als i.v.-Erstlinientherapie entweder Phenytoin (n = 37) oder Valproat (n = 17). Zuvor hatten mit einer Ausnahme alle notfallmäßig 10 mg Diazepam i.v. bekommen. SE-Ursachen waren u. a. das Absetzten von Antiepileptika, Herzstillstand, ZNS-Infektionen oder Stoffwechselstörungen.

Zwischen den klinischen Merkmalen der beiden Therapiegruppen gab es keine signifikanten Unterschiede. Allerdings war der prozentuale Anteil an Patienten mit vorbestehender Epilepsie (ca. 41% vs. 16%) und mit Absetzen von Antiepileptika (29% vs. 11%) in der Valproat-Gruppe deutlich größer.

Die Initialdosis betrug für Phenytoin 743 mg und für Valproat 1000 mg (Infusionsgeschwindigkeit 20,63 bzw. 26,27 mg/min). Als Erhaltungsdosis wurden 300 mg Phenytoin bzw. 1200 mg Valproat i.v. appliziert; die Serumkonzentration lagen bei 25,71 mg/dl Phenytoin (n = 16) und 36,82 mg/dl Valproat (n = 7).

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Fazit
?! Es handelt sich um eine Studie aus
Thailand, wo Phenytoin i.A. als
First-line-Antiepileptikum beim SE emp-
fohlen und häufiger eingesetzt wird. Val-
proat wird hingegen bei Älteren oder
Menschen mit Hepatitis oder kardiovasku-
lären Risiken angewendet. Daher sind die
beiden Kollektive – abgesehen von den je-
weils geringen Fallzahlen – nur begrenzt
vergleichbar. Den Autoren zufolge ist Val-
proat angesichts der günstigeren Verläufe
als First-line-Therapie des SE bei Patienten
Phenytoin zumindest nicht unterlegen. 

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