Gewalttätigkeit bei ADHS-Patienten

Neuro-Depesche 11/2013

Ist die Komorbidität entscheidend?

Patienten mit einer ADHS werden häufig straffällig und sind in oft in Gewalttätigkeiten verstrickt. Ob dies in direktem Zusammenhang mit der ADHS-Symptomatik steht oder von anderen Faktoren, insbesondere komorbider psychiatrischer Krankheiten, abhängt, untersuchten jüngst forensische Psychiater aus London.

Ausgewertet wurden die Ergebnisse des Adult Psychiatric Morbidity Survey (2007), einer repräsentativen Umfrage in britischen Haushalten. 7369 hatten die Adult Self-Report Scale (ASRS) zur ADHS ausgefüllt und Angaben zu gewalttätigem Verhalten im „Violence”-Modul” gemacht, das Näheres zu Mehfachvorfällen, Verletzungen, leichterer Gewalt, Opfermerkmalen etc. erfasst. Die Resultate wurden in Beziehung gesetzt zu den Hauotdimensionen der ADHS-Symptomatik und der übrigen Psychopathologie.

614 der 7369 Antwortenden (8,4%) waren in den letzten Jahren in eine jegliche Gewalttat verstrickt. Damit verknüpft waren männliches Geschlecht, Unverheiratetsein und eine niedrige soziale Schicht, während ein Alter über 34 Jahren davor schützte. Die ADHS-Prävalenz lag in der Stichprobe bei 5,7%. Die Betroffenen wiesen signifikant gehäuft Angststörungen, eine antisoziale Persönlichkeit und eine Alkoholabhängigkeit auf, während eine Drogenabhängigkeit bei diesen Studienteilnehmern seltener war als im übrigen Kollektiv.

Adjustiert auf demographische und klinische Prädiktoren für Gewalt, antisoziale Persönlichkeit, Substanzmissbrauch und Angsterkrankungen war die ADHS mittelgradig und signifikant mit den Gewaltaspekten assoziiert (Odds Ratio: 1,75, p= 0,01). Die Hyperaktivität korrelierte dabei mit verschiedenen Gewaltindikatoren (OR: 1,16, p = 0,03), insbesondere im häuslichen Kontext (Partner, Familienmitglieder), nicht aber die Unaufmerksamkeit.

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