Metaanalyse

Neuro-Depesche 4/2009

Ist die kombinierte Behandlung überlegen?

In einer Metaanalyse wurden die Pharmakotherapie, psychosoziale Therapien und die Kombination beider bei Schulkindern mit ADHS untersucht. Neben der Kernsymptomatik ging es auch um Veränderungen im Sozialverhalten und dem Lernen.

Insgesamt 26 Untersuchungen erfüllten die Einschlusskriterien: Klinische Studie mit randomisiert kontrolliertem Design und psychosozialer Therapieintervention (VT oder CBT) oder Therapie mit nicht-retardiertem Methylphenidat (MPH) bei Kindern mit ADHS-Diagnose im Alter zwischen 6 und 12 Jahren sowie Bewertung durch Eltern und Lehrer. Die Effektgrößen wurden anhand der „Cohen-d“-Werte kalkuliert ( ≥ 0,2 = kleine, ≥ 0,5 = mittelstarke, ≥ 0,8 = große Therapieeffekte).

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Fazit
?! Die Empfehlungen zur ADHS-Therapie sehen eine Einbettung der medikamentösen Behandlung in ein multimodales Therapiekonzept vor, das auch psychosoziale/-therapeutische Maßnahmen umfasst. Umso mehr erstaunt es, dass die Kombination mit einer VT oder CBT in keinem Symptombereich einen spürbaren Vorteil ergab. Wie die Autoren betonen, weist ihre Metaanalyse u.a. den Nachteil auf, dass sehr heterogene Studien ausgewertet wurden. Daher dürfen aufgrund dieser Resultate nicht-medikamentöse Maßnahmen, die in vielen Fällen erfahrungsgemäß hilfreich sein können, keinesfalls als unwirksam interpretiert werden.

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