Bei 16 DLB-, 15 PD- und 16 DAT-Patienten mit vergleichbarer Demenzschwere wurde eine umfangreiche neuropsychologische Testbatterie angewendet. DLB- und PD-Patienten zeigten eine signifikant schlechtere Aufmerksamkeit bei der Objektverfolgung und -unterscheidung als DAT-Patienten, aber bessere verbale Gedächtnisleistungen. Außerdem schnitten DLB-Patienten beim visuellen Gedächtnis sowie bei visuoperzeptiven und -konstruktiven Leistungen schlechter ab als DAT-Patienten. Eine isolierte kognitive Beeinträchtigung war bei DLB-Patienten deutlich seltener (31,3%) als bei Alzheimer-Kranken (93,8%). Zwischen PD- und DLB-Patienten wurden dagegen in keiner der neuropsychologischen Kategorien signifikante Unterschiede festgestellt. Auch motorische Subskalen einer modifizierten UPDRS ließen keine Unterscheidung zu. In der Erstmanifestation der Demenz ergaben sich anamnestisch allerdings diverse Unterschieden, u.a. war eine mit kognitiven Defiziten einhergehende Psychose zu Beginn der Erkrankung bei DLB-Patienten (31,3%) häufiger als bei DAT- (6,3%) und PD-Patienten (0%). (CE)
Kognitive Defizite
Neuro-Depesche 9/2004
Ist die DLB von der DAT abgrenzbar?
Die Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB) zeigt klinische und pathologische Überschneidungen mit der Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) und der bei Parkinson auftretenden Demenz (PD). Gibt es Unterschiede im kognitiven Profil?
Quelle: Noe, E: Comparison of dementia with Lewy bodies to Alzheimer`s disease and Parkinson`s disease with dementia, Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe 19 (2004), Seiten: 60-67