Ratgeberbuch „Schlaf gut!“

Neuro-Depesche 4/2012

Ist die Bibliotherapie wirksam?

Ob das Lesen eines Selbsthilfebuchs für Insomnie-Patienten eine ­– sehr kostengüns­tige – Alternative zur Psychotherapie sein kann, untersuchten Wissenschaftler aus Schweden im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie.

Seit durchschnittlich 11,8 Jahren litten 133 Erwachsene unter Schlafproblemen. 92,5% der Teilnehmer wiesen Komorbiditäten wie beispielsweise Allergien, Schmerzen und Depression auf. Das Ratgeberbuch „Schlaf gut!“ zu Themen wie Schlafentzug, Stimuluskontrolle, kognitive Umstrukturierung etc. erhielten 89 Personen. Von diesen wurden 44 Teilnehmer zusätzlich von einem Therapeuten in Form eines einmal wöchentlichen 15-minütigen strukturierten Telefonats unterstützt. Die Kontrollgruppe von 44 Insomnie-Patienten wurde dagegen nichtspezifisch behandelt.

Primäre Endpunkte nach der sechswöchigen Intervention sowie drei Monate später waren die Schlaftagebuchangaben und der „Insomnia Severity Index“ (ISI).

In beiden Bibliotherapie-Gruppen ergaben sich signifikante Verbesserungen gegenüber den Kontrollen. Dies betraf die Verkürzung der Einschlaflatenz auf (-35,4 bzw. -20,6 vs. -4,6 Min.) und die Remissionsrate (definiert als ISI-Score < 8): Während die Rate in der Kontrollgruppe nur 2,3% betrug, lag sie in der Gruppe mit Bibliotherapie allein bei 24,4% und in der Gruppe mit zusätzlichen Telefonaten sogar ­bei 61,4%. Der Unterschied zwischen den beiden aktiven Gruppen war signifikant (p < 0,001). Zudem besserten sich nach diesem Muster zahlreiche sekundäre Parameter wie Schlafqualität, Stress, Tagesfunktionalität etc.

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