Wissenschaft und Wirtschaft
IQ-Vorhersage für das Jahr 2060
Psychologen aus Chemnitz haben die Veränderungen des durchschnittlichen IQ US-amerikanischer Schüler in den letzten vier Dekaden analysiert und die Entwicklung auf die kommenden Jahrzehnte extrapoliert. Danach wird der IQ in den USA im Jahre 2060 um durchschnittlich drei Punkte gestiegen sein, ethnische Minoritäten holen auf. Schüler asiatischer Ethnien lassen die anderen immer weiter hinter sich.
Kommentar
Angesichts zunehmend komplexerer beruflicher Anforderungen wird die IQ-Zunahme um drei Punkte dringend gebraucht, so die Autoren. Allerdings ist die Zunahme im Vergleich mit den Jahrzehnten vor 1972 mit international 2–3 IQ-Punkten pro Dekade „enttäuschend“. Nicht zuletzt weisen die Autoren auf „knallharte“ ökonomische Konsequenzen hin. So lassen sich die Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten u. a. in Erhöhungen der Arbeitsproduktivität ausdrücken: International betrachtet korrespondiert ein IQ-Punkt mehr mit zusätzlichen 810 US-Dollar pro Kopf und Jahr. Intelligenz punktet also auch im Hinblick auf den globalen Konkurrenzdruck.
Rindermann H, Pichelmann S: Future cognitive ability: US IQ prediction until 2060 based on NAEP. PLoS One 2015;10(10): e0138412 [Epub 13. Okt.; doi: 10.1371/journal.pone.0138412]