Die retrospektive Kohortenstudie umfasste alle 2.309 Patienten im Alter von ≥ 14 Jahren, die zwischen 2000 und 2013 in der ambulanten Epilepsie-Abteilung der Uniklinik Virgen de la Victoria, Málaga, behandelt wurden. Die Patienten wurden bewusst nicht nach Schweregrad selektiert. Die Todesursache wurde anhand von Sterbeurkunde, Autopsiebericht, Krankenakte etc. ermittelt.
Mortalitätsrate bei definitivem SUDEP 4,9 %
Es wurden sieben Todesfälle identifiziert, die u. a. nach den ILAE-Kriterien definitiv an einem SUDEP (zwei Patienten mit „ SUDEP plus“) verstorben waren, sowie je ein Fall mit einem wahrscheinlichen bzw. einem möglichen SUDEP. Daraus ergibt sich eine Inzidenz von 0,44 Fällen pro 1.000 Patientenjahre (PJ) und eine Mortalitätsrate von 4,6 %. Unter Einschluss aller neun Fälle waren es 0,56/1000 PJ und eine Sterblichkeitsrate von 5,9 %.
Das Durchschnittsalter der vier Männer und drei Frauen mit definitivem SUDEP betrug 38,14 Jahre. Sie litten entweder unter einer symptomatischen oder kryptogenen Epilepsie. Fünf der sieben Patienten hatten zuvor generalisierte Anfälle gehabt, keiner war in Remission gewesen. Sechs der sieben Todesfälle ereigneten sich unbeobachtet zuhause, so dass die näheren Umstände unbekannt blieben. Die meisten Patienten waren im Bett liegend aufgefunden worden, nur einer in Bauchlage. Nur bei drei Patienten war im Totenschein eine Epilepsie vermerkt worden, in keinem Fall ein SUDEP.
In dieser Stichprobe wiesen alle Patienten mindestens zwei, meist aber mehrere der klassischen SUDEP-Risikofaktoren auf, darunter männliches Geschlecht, früh aufgetretene und lang bestehende Epilepsie sowie Konsum von Alkohol und psychoaktiven Drogen. JL