Neuro-Depesche 5/2002

Interaktion von Genen und Umwelt liegt nahe

Wie stark genetische Faktoren zur Pathogenese des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) beitragen, konnte bislang nicht zufriedenstellend geklärt werden. Auch Zwillingsstudien ergaben widersprüchliche Ergebnisse. Eine amerikanische Geschwisterstudie liefert nun ergänzende Daten zur Heredität des familiär gehäuft auftretenden IPS als auch zum Einfluss verschiedener Umweltfaktoren.

In einer retrospektiven Analyse wurden 203 Geschwisterpaare mit IPS in standardisierten Interviews zu Krankheitsvorgeschichte und Lebensgewohnheiten befragt. Das mittlere Ersterkrankungsalter lag bei 61,4 Jahren. Es war unabhängig von Geschlecht, Pestizidexposition sowie Kaffee- und Alkoholkonsum. Lediglich Patienten mit vorausgegangenen Kopfverletzungen erkrankten durchschnittlich 3,3 Jahre und damit signifikant früher als ihre Geschwister. Ferner hatten Patienten, die Multivitaminpräparate eingenommen hatten, und Raucher ein signifikant späteres Ersterkrankungsalter als ihre Geschwister. Die Ersterkrankungsalter der Geschwisterpaare korrelierten stärker miteinander als die Zeitpunkte der Ersterkrankungen. Außerdem erkrankten Eltern und Geschwister von Parkinson-Patienten (7% bzw. 5,1%) signifikant öfter als die ebenfalls untersuchten Ehepartner (2,0%).

Quelle: Maher, NE: Epidemiologic study of 203 sibling pairs with parkinson`s disease: the genePD study, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 58 (2002), Seiten: 79-84
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